Fotolabortest 2011 – 25 Anbieter im Vergleich [1/2]

evanescent

1. Wie alles anfing

Vor ein paar Monaten wurde ich gefragt, ob ich ein Fotofachlabor empfehlen könnte. Leider konnte ich die Anfrage nicht beantworten, stand ich doch wenige Tage zuvor vor derselben Problematik, als ich Fotos in 30×45 für einen regionalen Fotowettbewerb mit Ausstellung entwickeln lassen wollte. Wenige Stunden nach der Anfrage und der erfolglosen Recherche im Netz nach einem aktuellen Fotofachlabortest war die Idee geboren, selbst ein Fotoanbieter-Testing durchzuführen

2. Die Umsetzung

Erster Schritt: Jurorensuche

Im ersten Schritt ging ich auf die Suche nach Juroren. Ich schrieb viele Fotoblogger an und fragte, ob Sie Zeit und Lust hätten, bei diesem Projekt mitzumachen. Die Begeisterung hielt sich aber sehr in Grenzen und es war unerwartet schwierig für mich, begeisterte Jurymitglieder zu finden. Wie üblich im Leben zahlt sich Hartnäckigkeit aus. Nach einigen Absagen bzw. ausbleibenden Reaktionen fanden sich 6 Jurymitglieder zusammen. Die Kommunikation verlief komplett in einer dafür eigens eingerichteten Facebook-Gruppe.

Zweiter Schritt: Anbieter kontaktieren

Im zweiten Schritt recherchierte ich nach Fotofachlaboren im Internet. Insgesamt fand ich über 60 verschiedene Anbieter. Im jeweiligen Impressum suchte ich nach einem Ansprechpartner bzw. einer Kontakt-E-Mail. Dabei stellte sich heraus, dass sich hinter diversen Anbietern ein und dasselbe Fotolabor verbirgt. So zum Beispiel steht hinter Fotoquelle und Pixelnet das Labor Orwo. Cewe dagegen beliefert fast alle Drogerieketten bis hin zu den Discountern Aldi und Co.

Nachdem ich die Kontaktdaten abgeglichen hatte, schrieb ich fast 50 Anbieter an. Von weniger als 20 Laboren bekam ich direkt eine Zusage. Wie so oft erlebte ich es auch hier, dass die berühmte info@e-mail bei den Firmen im Nirvana endet. Bis heute habe ich von vielen keine Antwort erhalten, auch nicht nach einer 2. Anfrage. Weitere Anbieter habe ich anschließend direkt über deren Facebook-Fanpages kontaktiert. Einige Anbieter reagierten bei Facebook sofort, Kodak dagegen hat 6 Wochen gebraucht, doch da war das Testing schon gelaufen.

Nachdem ich den ersten Bericht im Internet veröffentlicht hatte, meldete sich ein weiterer Anbieter direkt bei mir und bot seine Mitarbeit an. So kam es, dass bei der Testaktion insgesamt 25 Fotofachlabore vertreten sind.

Für das Testing hatte ich nun bei fast allen Laboren einen festen Ansprechpartner. Fotopost24 bildete dabei die Ausnahme. Bis heute habe ich keinen Kontaktpartner und ich werde immer noch in jeder E-Mail mit „Sehr geehrter fotopost24 Kunde“ anstatt mit meinem Namen angesprochen. Die Kommunikation war daher auch sehr schwierig und es überraschte mich, dass das Testing am Ende funktioniert hat. Trotzdem hätte ich mir gewünscht, dass ich hier hätte jemanden persönlich ansprechen können, und ich frage mich, wie kompliziert es sein muss, wenn man dort etwas reklamieren möchte.

Dritter Schritt: Testbilder finden und bestellen

Im dritten Schritt suchte ich über meinen Blog geeignete Testfotos. Nach etlichen Artikeln und Werbung über Facebook und Twitter erreichten mich wenige Aufnahmen. Ich vermute, dass die Osterfeiertage Schuld daran waren, dass die Aktion so schleppend verlief. Doch am Ende trafen dann doch noch einige Fotos bei mir ein und ich konnte diese zur Abstimmung ins Netz stellen. Daraufhin wurden diese zwei Fotos ausgewählt:

Kategorie Schwarz-weiß von Birgit Engelhardt Kategorie Farbe von Jana

Nachdem die Fotos feststanden, habe ich Sie für das Testing aufbereitet. Ich habe sie exakt in der Größe von 30×45 (zzgl. 3mm Rand), 300dpi, sRGB angelegt. In die Ecke habe ich 4 Kontrollpunkte sowie am Rand einen Farbverlauf und Schrift eingefügt. Alles Elemente, die später bei dem Test hilfreich sein sollten und es auch waren. Anschließend wurden die Aufnahmen den Laboren zur Verfügung gestellt. Einige Anbieter bekamen sie direkt per E-Mail. Bei anderen haben wir sie über Gutscheine im System bestellt. Letzteres verlief nicht ganz ohne Probleme, denn die meisten Gutscheine waren falsch angelegt oder nicht gültig, sodass hier viel Zeit mit der Kommunikation verloren ging. Letztendlich hat aber alles funktioniert.

3. Die Auswertung

Wer hat das Testing gewonnen, wo gab es die größten Probleme? Das alles erfahrt ihr in Teil 2.

12 Antworten auf „Fotolabortest 2011 – 25 Anbieter im Vergleich [1/2]“

  1. Na da bin ich ja mal auf morgen gespannt – scheint ja alles nicht ganz so einfach gewesen zu sein…
    Trotzdem schön, dass du (und ihr, also die Jury) dir die Arbeit machst

  2. So viel Mühe! Ganz toll hast Du das und natürlich Deine Mit-Juroren gemacht! Ich bin sehr gespannt auf das Ergebnis!

  3. Na, du machst es ja spanned … Übrigens, by the way: Wir waren ja nicht nur Jury (Bewerter), sondern haben auch an der Durchführung, Recherche etc. mitgemacht ;-) 25 Anbieter sind auch ein Batzen an Varianten an Beauftragung, Konditionen u.v.m.

    Möge es jetzt schnell Mittwoch werden

  4. Hallo Jana und alle anderen die das Testing proaktiv durchgeführt haben.
    Eine klasse Sache und auf das Ergebnis bin ich sehr gespannt bzw. kann ich mir schon sehr gut denken wie es aussehen könnte. Ernüchternd! Für mich selbst wichtig ist wie der Anbieter abschneidet den ich immer benutze und ob es im Vergleich vielleicht einen gibt der ähnlich gut oder gar besser ist.

    Auf jeden Fall gebührt euch die Anerkennung für den riesen Aufwand den ihr betrieben habt und dafür schon einmal herzlichen Dank

    Gruß
    Chris

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